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Meine Reha. Teil 2

Im Laufe der drei Reha-Wochen besteht mein Tag aus vielen 30- oder 60-minütigen Slots gefüllt mit Walking, Atemgymnastik, Entspannungstechniken, Gesprächskreisen mit Psychologen, Qi Gong, voll verkabeltem Ergometertraining, Wassergymnastik, Wirbelsäulengymnastik, Schulter-Arm-Koordination, Fachvorträgen, Entstauungsgymnastik, Arztvisiten, Essen und ganz wichtig: langen Spaziergängen am Ostseestrand. Reha-Feierabend habe ich täglich zwischen 15 und 16 Uhr. Und dann fühlt es sich auch manchmal ein kleines bisschen wie Urlaub an! Aber ich glaube, das haben wir Krebsis uns auch hart verdient. Am Wochenende habe ich frei, keine Termine, keine Anwendungen, nichts, ganz wie ein Berufstätiger. Dann besuchen mich abwechselnd mein Schatz, meine Cousine und meine Mama. 

 

Was nehme ich mit?

  • Auf jeden Fall mehr Ausdauer. Meine Herz-und Lungenleistung entsprachen nach der Chemo eher der einer Greisin.
  • Bessere Beweglichkeit des rechten Arms. Vor allem die Achselnarbe machte es schwieriger.
  • Tipps und Techniken zur besseren Entspannung.
  • Ein vielleicht etwas schnelleres Oberstübchen. Das Chemohirn muss wieder in Gang kommen.
  • Die doch entlastende Erkenntnis, dass ich kein Extrem-Sportler werden muss, um gesünder zu leben. Und dass Kohlehydrate nicht dein Feind sind.
  • Und besonders schön und wichtig: Ein Handvoll Telefonnummern von wunderbaren Menschen. Die WhatsApp Gruppe „Bo’19“ ist eingerichtet.

 

Jetzt muss ich schauen, was ich in den Alltag mitnehmen und herüberretten kann. Alles in allem ist es eine gute und wichtige Erfahrung (Danke, Deutsche Rentenversicherung) und im nächsten Jahr darf ich sogar eine weitere Reha machen. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Siri (Donnerstag, 31 Oktober 2019 19:19)

    durch Zufall bin ich auf deinen Blog gestoßen. Ich darf zur Zeit das Leben in dieser Klinik genießen, mit all seinen tollen Therapiemöglichkeiten. Ich kann dir nur aus vollstem Herzen zustimmen. Es wäre mir zwar lieber, diese Krankheit nicht zu haben, die Angst vor weiteren Erkrankungen ist IMMER gegenwärtig und beeinträchtigt mal mehr-mal weniger. Aber dennoch bin ich sehr dankbar über diese Möglichkeit der Rehabilitation. Dir und allen Krebsis alles erdenklich Gute.